Schlechte Geschäftserwartungen im Wohnungsbau
Laut Umfragen des ifo Institut trüben sich die Aussichten für das nächste halbe Jahr nochmals ein. Mit über 60 Minuspunkten markierten sie einen neuen Negativrekord.
„Die Geschäftsperspektiven im Wohnungsbau erscheinen finster, eine Mehrheit der Unternehmen befürchtet Rückgänge im kommenden halben Jahr“, sagt Leiss weiter. Die Preispläne sanken nur leicht, von 51,0 auf immer noch sehr hohe 45,4 Punkte. „Trotz der bereits geschwächten Nachfrage müssen viele Betriebe auf weitere Preisanhebungen setzen, um die hohen Material- und Kraftstoffkosten an die Kunden weiterzureichen. Die Baupreise steigen weiter“
So der Fachreferent des ifo Institut, Felix Leis.
Im November 2022 sind nochmals mehr Unternehmen betroffen als im Oktober. Bei mehr als 16% der Wohnungsbau-Unternehmen ist es zu Stornierungen von Bau Aufträgen gekommen.
Auch wenn derzeit die Auftragsbücher für Hoch und Tiefbau noch gut gefüllt sind blickt der Zentralverband des deutschen Baugewerbes düster in eine nicht all zu weit entfernte Zukunft.
Insbesondere für die Neubauten von Wohnimmobilien wird für das nächste Jahr eine “Delle“ in der Baukonjunktur erwartet. Drei von Vier Unternehmen der Wohnungsbaubranche gehen davon aus das sich die Lage bereits im nächsten halben Jahr verschlechtert.
Auch die Bundesregierung verfehlt eigene Vorgaben.
Geplant waren 400 000 neue Wohnungen jährlich. Davon 100 000 Sozialwohnungen.
Die dafür bereit gestellten Mittel, 2,9 Milliarden € vom Bund und nochmals 2,9 Milliarden € von den Ländern für den sozialen Wohnungsbau reichen bei weitem nicht aus.
Die Gründe sind vielfältig. Horrende Grundstückspreise und steigende Baukosten stehen ganz oben auf der Liste. Und sie wird länger. Die Beendigung der durch die Corona Pandemie verursachte Lieferengpässe bei Baumaterialien ist noch lange nicht absehbar. Fachkräftemangel im Bauhandwerk und steigende Bauzinsen täten ihr Übriges.
Der soziale Wohnungsbau ist besonders betroffen. Der Städte und Gemeindebund erklärte kürzlich das nahezu 70 % der Projekte in diesem Bereich nicht realisiert werden können.
Keine guten Aussichten für die nahe Zukunft.
Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes geht in diesem Jahr von einem Umsatzrückgang von 4,5 Prozent in der Wohnungsbauwirtschaft aus.
Die Baubranche selbst geht hingegen von einem Einbruch von 10 % aus.
Auch weil im Jahr 2022 etwa 32 500 weniger Wohnungen genehmigt wurden als 2021.