Auftragslage 22.01.2025

Die Bau- und Immobilienbranche in Deutschland ist in einer Krise

Der Auftragseingang beim Wohnungsbau ist im Januar 2023 im Vergleich zum Vorjahr um fast 33 Prozent gesunken, und die Umsätze des Bauhauptgewerbes sind laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) um fast 10 Prozent gesunken.

Die Bau- und Immobilienbranche in Deutschland ist in einer Krise

Die Preise für Immobilien sind gesunken, und Projektentwickler bewerten die Geschäftslage schlechter denn je. Die IG Bau fordert daher neue staatliche Förderprogramme, um der Branche zu helfen.

Nach Einschätzung des Hauptverbandes der Bauindustrie wird sich die Krise weiter fortsetzen, da Investoren zu Jahresbeginn auf die Bremse treten und die hohen Preis- und Zinssteigerungen die Verunsicherung weiter verstärken. Die Auftragsbestände würden nicht mehr lange reichen, um die Unternehmen noch auszulasten, und einige Firmen denken bereits darüber nach, ihre Beschäftigten in Kurzarbeit zu schicken. Gleichzeitig ist der Bedarf nach Wohnungen und beim Ausbau von Infrastruktur für die Energiewirtschaft und den Verkehr so hoch wie nie zuvor.

Die Entwicklungen bei den Immobilienpreisen sind ein weiterer Indikator für die Baukrise. Laut Destatis haben sich Wohnimmobilien im vierten Quartal von 2022 um durchschnittlich 3,6 Prozent verbilligt, und die Kaufpreise für Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser sind zuletzt Anfang 2007 gesunken. Besonders deutliche Rückgänge gab es für Eigenheime in kreisfreien Großstädten, während das Preisniveau in dünn besiedelten Gebieten weitgehend stabil blieb. In den Top-sieben-Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf) ging es unterdurchschnittlich mit minus 2,9 Prozent für Ein- und Zweifamilienhäuser und mit minus 1,6 Prozent für Wohnungen zurück.

Der Dachverband der Immobilienwirtschaft (ZIA) warnt vor einer weiteren Verschlechterung der Geschäftslage und fordert politische Entscheiderinnen und Entscheider auf, bald einzugreifen, um eine weitere Verschlechterung der Lage zu verhindern.