22.01.2025

Sockelabdichtung

Eine Sockelabdichtung ist eine wichtige Maßnahme, um Gebäudeschäden durch Feuchtigkeit im Bereich des Sockels zu vermeiden. Der Bauwerksockel, der sich zwischen Fassade, Fundament und Gebäudeabdichtung befindet, ist extremen Belastungen ausgesetzt, einschließlich Steh- und Spritzwasser. Eine unzureichende Abdichtung kann zu Schäden führen. In den letzten Jahren hat auch die Energieeffizienz des Gebäudesockels an Bedeutung gewonnen.

Sockelabdichtung

Eine Sockelabdichtung erfolgt in der Regel bei Neubauten nach der Einbringung der Oberbewehrung der Kellerdecke oder der Bodenplatte. Sie kann dazu beitragen, dass Schäden vermieden werden, bevor sie auftreten. Oftmals wird der Schaden erst bemerkt, wenn bereits größere Probleme vorliegen, was die Reparaturkosten in die Höhe treibt. Zu diesem Zeitpunkt können bereits Anstriche abblättern, Feuchtigkeit kann ins Mauerwerk eindringen oder es können Ausblühungen an den Außenwänden auftreten.

Bei einer Sockelabdichtung im Neubau ist es wichtig, die richtigen Materialien und Verfahren einzusetzen, um eine effektive Abdichtung zu gewährleisten. Dies kann je nach den spezifischen Anforderungen des Bauwerks und den örtlichen Gegebenheiten variieren. Im Bestand sind oft zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um vorhandene Schäden zu beheben und die Abdichtung zu verbessern. Hierbei müssen besondere Herausforderungen wie mögliche Bauschäden und eingeschränkte Zugänglichkeit berücksichtigt werden.

Es ist ratsam, dass Planer, Architekten und ausführende Gewerke bei der Sockelabdichtung mit Fachleuten zusammenarbeiten, um eine fachgerechte Ausführung sicherzustellen. Durch eine qualitativ hochwertige Sockelabdichtung kann die Haltbarkeit des Gebäudes verbessert und Feuchtigkeitsschäden vermieden werden.

Die Sockelabdichtung-Mauerwerk spielt eine entscheidende Rolle, um Schäden durch Feuchtigkeit zu vermeiden. Wenn der Sockel nicht ausreichend abgedichtet ist oder die Sockelabdichtung beschädigt wird, kann Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen. Kapillarkräfte ermöglichen es der Feuchtigkeit, sich schnell vom Sockelgeschoss bis in höhere Stockwerke auszubreiten.

Die Feuchtigkeit bringt auch bauschädliche Salze in das Fundament und Mauerwerk, was zu Hydratation und Kristallisationsprozessen führt. Nach der Verdunstung der Feuchtigkeit kommt es zu Volumenvergrößerung, Abplatzungen, Rissbildungen und Ausblühungen.

Das Prinzip der Sockelabdichtung-Mauerwerk spielt hier eine wichtige Rolle. Historisch gesehen war es erst seit den 1950er Jahren üblich, den Sockel mit Dichtschlämmen oder anderen Methoden vor Spritzwasser und Staunässe zu schützen. Ältere Gebäude wurden in der Regel ohne entsprechenden Sockelschutz errichtet, weshalb insbesondere bei Altbauten ein erhöhter Sanierungsbedarf besteht.

Sowohl bei Neubauten als auch bei Altbauten ist es wichtig, das Prinzip der Sockelabdichtung-Mauerwerk anzuwenden. Neben den verwendeten Materialien ist die flächendeckende Ausführung der Sockeldichtung am Mauerwerk entscheidend für ihre Wirksamkeit. Bei der Planung und Sanierung von Gebäuden sollten Architekten, Statiker und Fachleute darauf achten, dass die Sockelabdichtung gemäß den aktuellen technischen Regeln ausgeführt wird, um Feuchtigkeitsschäden zu verhindern.

In der Praxis sollte die Sockelabdichtung auf der Wandoberfläche noch etwa 20 cm in den erdberührten Bauwerksteil reichen und sowohl mit der Abdichtung der Außenwände oberhalb der Geländefläche als auch mit der des Kellers überlappen. Die genaue Tiefe kann je nach Bauwerkstyp variieren.


Bei der Sockelabdichtung gelten einige Regeln und Richtwerte:


  • Die Abdichtung sollte in zwei Aufträgen auf vorbehandelten Untergrund erfolgen.
  • Die Mindesttrockenschichtdicke beträgt 2 mm, bei einschaligem Mauerwerk 3 mm.
  • Bei flexiblen polymermodifizierten Dickbeschichtungen (FPD) sollte zusätzlich eine Schutzschicht, wie z.B. wasserabweisender Sockelputz, aufgetragen werden, insbesondere bei einschaligen Wänden ohne Wärmedämmung.
  • Bei Wandsockeln sollte die Abdichtung im Bauzustand mindestens 30 cm und im Endzustand 15 cm über die Geländeoberfläche führen. Die genaue Technik und die verwendeten Materialien für die Verbindung von Wandabdichtung und Sockelabdichtung hängen von der Bauart des Wandsockels (einschalig oder zweischalig, mit oder ohne Wärmedämmverbundsystem) ab.


Es gibt verschiedene Dichtstoffe, die bei der Sockelabdichtung verwendet werden können, wie z.B. mineralische Dichtungsschlämme (MDS), kunststoffhaltige Bitumendickbeschichtungen (KMB) oder EPDM-Folien (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer). Es ist jedoch wichtig, dass die verwendeten Dichtstoffe den Standards DIN 18195 ("Abdichtung von Bauwerken") und DIN 18533 ("Bauwerksabdichtung erdberührter Bauteile") entsprechen.

Wenn Folien verwendet werden, müssen sie zusätzlich mechanisch am Mauerwerkssockel befestigt werden, z.B. durch Schienensysteme, Anker oder Verschraubungen. Dabei sollte die Ausreißfestigkeit beachtet und gegebenenfalls überprüft werden.

Bitumenbahnen werden im Bereich der Sockelabdichtung häufig eingesetzt, da sie eine gleichmäßige Dicke der Abdichtungsschicht gewährleisten und somit die Überprüfung der vorgeschriebenen Dicke nach DIN 18533 entfällt. Ein weiterer Vorteil von Bitumenbahnen ist die einfache Verbindung mehrerer Bahnen miteinander durch Verkleben oder Schweißen.

In Altbauten, bei denen keine Sockelabdichtung vorhanden ist und keine Horizontalsperre in der Bodenplatte angelegt wurde, besteht häufig ein Feuchtigkeitsproblem im Sockel und Mauerwerk. In solchen Fällen ist eine Sanierung nach dem Prinzip der Sockelabdichtung-Mauerwerk dringend erforderlich. Das WTA-Merkblatt zum nachträglichen Abdichten erdberührter Bauteile dient als Richtlinie. Zusätzlich werden oft Injektionsverfahren verwendet und nachträglich mechanische Horizontalsperren oder wannenartige Abdichtungssysteme errichtet.

Im Zusammenhang mit Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) gewinnt die nahtlose Abdichtung des Sockels und Mauerwerks zunehmend an Bedeutung, da sie zur Steigerung der Energieeffizienz des Gebäudes beiträgt.

Bei älteren Bauwerken kann eine feuchtetechnische Untersuchung durchgeführt werden, um festzustellen, ob eine Sockelabdichtung erforderlich ist. Früher wurden dafür Hygrometer verwendet, aber heutzutage sind auch digitale Simulationen üblich. Durch die Kombination von Baumaterialien, Bauwerksalter, Bodenbeschaffenheit und meteorologischen Daten kann eine umfassende hygrothermische Simulation durchgeführt werden.

Insbesondere im Holzbau ist eine feuchtetechnische Untersuchung unerlässlich, insbesondere wenn unterhalb der Holzkonstruktion keine Sockelabdichtung vorhanden ist. Feuchtigkeit im Sockel kann nicht nur zu Schäden am Putz, Leckagen oder Durchfeuchtung des Mauerwerks führen, sondern auch zu statischen Problemen der gesamten Holzkonstruktion, Bildung von Holzschwamm und Schimmelpilzen sowie zu gesundheitlichen Risiken für die Bewohner oder Nutzer.


FAZIT


Die Sockelabdichtung im Mauerwerk ist von großer Bedeutung, um Bauschäden durch eindringende Feuchtigkeit und Salze zu vermeiden. Das Ziel des Prinzips Sockelabdichtung-Mauerwerk besteht darin, das Gebäude multibaudicht zu machen. Die geeigneten Maßnahmen hängen jedoch von den örtlichen Gegebenheiten ab. Bei durchlässigem Boden ist es wichtig, die Bodenplatte und die erdberührte Wand vor Bodenfeuchte und nicht drückendem Wasser zu schützen.

Die Art der Sockelabdichtung muss auch an die Bauweise des Gebäudes angepasst werden, ob es ein ein- oder zweischaliges Mauerwerk aufweist.

Es ist jedoch zu beachten, dass Feuchtstellen an der Innenseite der Wand nicht immer auf eine fehlerhafte Flächenabdichtung hinweisen. Oftmals sind undichte Durchdringungen, mangelhafte Boden-Wandanschlüsse oder unzureichende Abdichtungen des Wandsockels, der Außen- und Innenabdichtung dafür verantwortlich. Daher ist es ratsam, vor der Durchführung von Sanierungsmaßnahmen einen Gutachter hinzuzuziehen.

Insgesamt ist die Sockelabdichtung ein entscheidendes Element, um Gebäudeschäden zu verhindern und die Energieeffizienz zu verbessern. Durch die richtige Planung und Ausführung können Feuchtigkeitsprobleme vermieden und die Langlebigkeit des Gebäudes gewährleistet werden.